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Niklaus Wolf von Rippertschwand

Niklaus Wolf von RippertschwandDie wohl bekannteste historische Persönlichkeit der Gemeinde Neuenkirch ist Niklaus Wolf von Rippertschwand (1756 - 1832). Wurde geprägt durch die Zeitepoche vor der Einführung der Demokratie im Kanton Luzern, als die Stadtluzerner Patrizier unsere Gegend regierten und die katholische Kirche das kulturelle Leben und den Jahresablauf der Landbevölkerung prägten. Zwar verfolgte Wolf interessiert das politische Geschehen nach der französischen Revolution und wollte sich nach dem Erscheinen der Franzosen und dem dadurch verursachten Untergang der Patrizierherrschaft im Kanton Luzern (Franzoseneinfall 1798) aktiv an der Gestaltung der neuen Staatsform, der Helvetik, beteiligen, doch das Gedankengut der Aufklärung mit ihrer kritischen Distanz zur Kirche war ihm ein Gräuel. Desillusioniert musste er bald feststellen, dass er mit seinen Ideen im kantonalen Parlament in der Minderheit blieb. So wandte er sich von der Politik ab und nach einem Erweckungserlebnis begann er, im Namen Gottes hilfesuchenden Kranken die Hand aufzulegen und damit deren Heilung zu erwirken. Dabei gehorchte er aber stets den Weisungen der Kirche, auch als diese ihm auf behördliche Anordnung hin zeitweise das Heilen untersagte. Unter seinen Mitbürgern genoss er hohes Ansehen, so dass diese ihn - offenbar gegen seinen Willen - zum Gemeindevorsteher (1809) und später (1823) in den Kirchenrat wählten. Doch mit Politik und Verwaltung wollte Niklaus Wolf nichts mehr zu tun haben. Als Gemeindevorsteher demissionierte er schon nach 7 Monaten, und an den Kirchenratssitzungen nahm er schon gar nicht teil. In den letzten 20 Jahren seines Lebens konzentrierte er sich auf die Heilertätigkeit und die Gründung und Führung einer Gebetsgruppe. Das Grab von Niklaus Wolf in der Unterkirche ist seit seinem Tod das Ziel zahlreicher Wallfahrer.